Dieter Broers und die Physik

In diesem aktuellen Beispiel zeigt der Dieter Broers, der sich selbst Quantenphysiker nennt, was er vom Energieerhaltungssatz (Liebig, Joule, Faraday) hält – offenbar nichts. In einem Interview mit einer Youtuberin erklärt er Folgendes:

Ich sage es mal vorweg. Es sieht wirklich so aus, als ob das nur Maßnahmen sind, um uns vom Erwachen fernzuhalten. So viel Energie zu erzeugen, um einen Urknall, sozusagen wie das Universum entstanden ist, oder als das Universum entstanden ist, diese Energie, die will man jetzt sozusagen noch mal generieren.

Quelle

Also. Herr Broers sagt, man wolle in CERN noch einmal so viel Energie erzeugen, wie sie vor 14 Milliarden Jahren zum Urknall geführt hat. Einzig und allein, um die Menschheit am Erwachen zu hindern (welches Erwachen? Ich kann keines erkennen?). Ich habe darauf Folgendes geantwortet:


Es kann nicht die Energie des Urknalls erzeugt werden. Jede Energie, die wir „erzeugen“, ist eine Untermenge der Urknallenergie. Genau genommen kann Energie auch nicht erzeugt, sondern nur transformiert werden. CERN transformiert also einen winzigen Bruchteil der Urknallenergie und macht damit irgendwas (was auch immer). Dieser Bruchteil eines Bruchteils der Urknallenergie kann niemals so groß sein, wie der Urknall selbst, der ja die komplette Energie dieses Universums ist. Würde es uns tatsächlich gelingen, die Energie des Urknalls zu erzeugen, würde im selben Moment dieses Universum aufhören zu existieren, da wir dann seine gesamte Energie transformiert hätten.

Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass sie 3 Milliarden Euro verbrennen, nur um die Menschen zu verwirren und ihnen den Aufstieg zu erschweren. Der Effekt dürfte eh nur von sehr kurzer Dauer sein, wenn er denn überhaupt bemerkbar sein würde. Und was täten sie dann? Alle drei Tage 3 Milliarden verbrennen? So viel Angst haben sie vor den Menschen? Glaube ich nicht. Dass sie nach einem Portal in parallele Universen suchen, glaube ich schon eher. Dahin können sie dann fliehen, wenn sich die von ihnen geschmierten Politiker die Atomraketen um die Ohren schießen. Ob sie dann dort willkommen sein werden, ist eine andere Frage.

Meine Erklärung basiert auf nichts anderem als dem Energieerhaltungssatz (also Physik 4. Klasse), der zumindest für unser materielles Universum nach wie vor gilt und vermutlich bereits vor 14 Milliarden Jahren gegolten hat.

Oder, um es mit einem einfachen Beispiel verdeutlichen:

Wenn ich mit einem Streichholz ein großes Feuer entfache (mein Urknall), dann kann ich diesem Feuer zwar einen brennenden Holzscheit entnehmen (der „Urknall“ von CERN), aber dieser brennende Holzscheit wird niemals die Stärke des großen Feuers erreichen, es sei denn, ich würde weitere Holzscheite dazulegen, die dann ebenfalls Feuer fangen. Übertragen auf Broers Urknallenergie-Szenario würde das einer Energie-„Anleihe“ aus einem benachbarten oder parallelen Universum gleichkommen, wo CERN keinen Zugriff drauf haben dürfte (sonst wären alle unsere Energieprobleme elegant gelöst).

Richtig hätte es von Broers heißen müssen, dass CERN versucht, einen Mini-Urknall zu erzeugen, also einen energetischen Zustand auf kleinster Ebene, vermutlich der Quantenebene, wie er zur Zeit des Urknalls geherrscht hat. Aber das hat Broers nicht gesagt. Er hat gesagt, und das auch mehrmals im Interview wiederholt, dass „CERN versuche, die gesamte Energie des Urknalls zu erzeugen“.

Und das von einem Physiker …