Microdosing Fliegenpilz, Tagebuch

Der Fliegenpilz, Amanita Muscaria, ist das älteste und weit verbreitetste Heilmittel der Schamanen, was auch daran liegt, dass er auf nahezu der ganzen Welt wächst. In Sibirien und Teilen der Mongolei wird mit ihm noch heute schamanisch gearbeitet, nicht nur toleriert, sondern geschützt(!) von den Regierungen. In Russland und der Mongolei ist Schamanismus eine anerkannte Heilkunst.

Der Amanita soll kleinst-dosiert ein Heilmittel gegen Rheuma, Muskelschmerzen, Bluthochdruck, Pfeiffersches Drüsenfieber, u.a. sein und hochdosiert ein starkes Rauschmittel und Transformations-Werkzeug. Sehr hoch dosiert soll er Koliken auslösend und ab 2 Kilo Trockenmasse (4 Kilo Frischmasse) tödlich sein. Nun wird kein Mensch auf der Welt 4 Kilo Fliegenpilz wird essen können, da man sich bereits nach 20g übergeben muss.

Ich habe vor, den Fliegenpilz als Heilmittel auszuprobieren, da ich 2-3 Mal im Jahr von heftigen Rheuma-Attacken heimgesucht werde, die dann ein paar Tage andauern. Laut einer guten Freundin, die auch Amanita mikrodosiert hat, wirkt er in den ersten Tagen Schlaf induzierend und ab etwa der 1. Woche den Geist schärfend und die Konzentration fördernd.

Mir geht es darum, die höchste, gut verträgliche Dosis herauszufinden, damit ich dann im (Rheuma-) Ernstfall sofort reagieren kann.

Ich habe folgenden Mikrodosier-Plan aufgestellt:

1. Woche: Jeden Tag morgens 450 mg (das ist exakt die Menge , die in meinem Messlöffel passt)
Ab der 2. Woche Morgens UND Abends 450mg
Woche 3-8 dann Morgens 450mg und Abends die doppelte Menge, sofern es die Arbeitszeiten zulassen, sonst nur 450mg.

Ab Woche #8 aufhören, zumindest aber vier Wochen Pausieren.

Im folgenden Abschnitt werde ich meine Einnahme täglich protokollieren:

03.04.

Die ersten 2 Stunden nach der Einnahme in warmem Wasser keine Reaktion. Dann setzte starke Müdigkeit ein, der ich nachgab. Es folgte ein kurzer Mittagsschlaf mit intensiven Bildern. Auffallend war die bleierne Schwere des Körpers, was für eine sehr hohe Entspannung spricht.

Die Müdigkeit ist ungewöhnlich für mich. Ich kenne keine Tagesmüdigkeit und Mittagsschlaf habe ich das letzte Mal als Student regelmäßig absolviert. Die Nacht davor hatte ich zudem sehr gut geschlafen.

04.04.

Morgens und Abends 450mg. Diesmal keine Müdigkeitsattacke. Meine Meditation am Nachmittag war tief und für mich außergewöhnlich schnell eingeleitet – ich brauche sonst länger, um mein „Monkey-Mind“ ruhig zu stellen.

Nachts hatte ich einen Anflug von Übelkeit, der nach dem Wechsel der Schlafposition wieder verflog. Intensive Träume und „lichte“ Phasen zwischen den Träumen.

05.05.

Keine ungewöhnliche Müdigkeit, sehr guter Schlaf und intensive Träume, teilweise auf der astralen Ebene. In einem Traum sogar auf einer der dunklen Ebenen – da bin ich sonst so gut wie nie. Der Pilz scheint mir auch die dunklen Seiten der astralen Welten zeigen zu wollen, ähnlich wie Ayahuasca.

06.04.

Tagsüber große Gelassenheit und gute Laune, Nachts tiefer, traumreicher Schlaf. Leider schlechte Traumerinnerung. Über Ostern wird die Dosis erhöht, vielleicht sogar verdoppelt. Aber alles mit Ruhe und Bedacht 😉

07.04.

Gestern habe ich mal vorübergehend die Dosis verdoppelt, Morgens 1g und Abends 1g. Das halbe Gramm mehr am Morgen hab ich kaum gemerkt, aber das zusätzliche halbe Gramm am Abend! Es wirkte spät, erst nach 3 Stunden, dann aber ordentlich.

Ich wachte nach dem 1. Traum auf und war im regelrechten Energierausch, wie ich es sonst nur von Ayahuasca her kenne. Begleitet wurden die starken Energieschübe von Farben und Mustern. Allerdings auch von Übelkeit.

Insgesamt erinnert mich Amanita Muscaria an Syrische Steppenraute, sowohl was die entspannende Wirkung angeht, als auch die energetische Komponente.

Also ging ich im Netz der Frage nach, ob Fliegenpilz MAO-Hemmer enthält. Da die normale Suche nichts brachte, habe ich bei ChatGPT nachgefragt und siehe da, Fliegenpilz enthält MAO-Hemmer. Die dürften einen wesentlichen Teil seiner Wirkung ausmachen, denn wie gesagt, schwach dosiert unterscheidet sich seine Wirkung praktisch nicht von der der Steppenraute.

08.04.

Morgens 450 mg. Der Tag war entspannt. Eine leichte Lethargie, vermutlich noch durch die 2 g vom Vortag. Schlaf tief und traumreich.

09.04.

900 mg am Morgen, Abends nichts. Der Tag war normal und konzentriert, allerdings bekam ich die Idee, alle älteren Fotos von CD/DVD auf Festplatte zu sichern. Fliegenpilz sagt man ja nach, dass er das Interesse an der eigenen Vergangenheit erweckt. Natürlich habe ich mir viele Bilder bei der Gelegenheit noch mal angeschaut. An manche Events oder Begegnungen erinnerte ich mich gar nicht mehr. Zumindest nicht so detailliert.

10.04.

1350 mg am Morgen, Abends nichts. Gegen 12 Uhr eine Meditation. Nach fünf Minuten(!) war ich bereits konzentriert in meiner Mitte, begleitet von schwarz-weißen Mustern und der Vision schöner, roter Erdbeeren. Nach der Meditation bin ich zum Kühlschrank, hab die Erdbeeren raus genommen und mir einen Banane-Erdbeer Smoothie gemacht. Zum Meditieren ist Fliegenpilz genial!

11.-12.04.

Nur Morgens 0,45 Gramm. Hohe Konzentration, entspanntes Arbeiten. Träume normal und leider schlecht erinnerbar.

13.04.

950 mg am Morgen, Abends wird nichts genommen. Voller Tag, viele Aktivitäten, hohe Konzentration, alles ohne Stress. Kommunikation auf hohem Level. Gleich wird meditiert.

14.-15.04.

Jeweils 1g am Morgen. Die Wirkung ist wesentlich subtiler, als in den ersten Tagen. Nach wie vor markante Auswirkung auf Meditationstiefe und Träume. Am Tage nichts zu merken, vom Amanita, oder ich habe die Wirkung jetzt in den Alltag integriert, was ja gut wäre.

16.-18.04.

Jeweils 1g am Morgen. Hohes Aktionspotential. Kann am Pilz liegen, aber auch am beginnenden Frühling. Mehr Licht, mehr Energie.

19.-20.04.

Morgens jeweils 0,45 Gramm, Abends nichts. Konzentriertes Arbeiten, hohe Energie. Ich bemerke zudem ein verbessertes Gedächtnis. Neue Lieder lernen sich auch schneller.

20.-23.04.

Egal, ob ein halbes Gramm am Tag oder zwei, es macht keinen Unterschied mehr. Das ist normal, nicht nur für Naturheilmittel. Ich müsste jetzt eigentlich die Dosis erhöhen, was ich aber nicht tun werde. Ich werde jetzt eine Weile aussetzen und schauen, ob ein Unterschied bemerkbar ist.

Infos zum Fliegenpilz: