Realismus statt Alarmismus

Die Stimmung ist aufgeheizt. Zwischen den Lagern der Befürworter der staatlichen Pandemie-Politik und den Kritikern ist ein tiefer Graben aufgebrochen. In der Frage der Einführung einer gesetzlichen Impfpflicht stehen sie sich feindlich gegenüber. Die Argumente handeln nicht hauptsächlich von der Sache. (…)

(…)

Besonders versagt hat der Teil der Bevölkerung, der sich gerne selbst als aufgeklärt bezeichnet und links verortet.

Auch diese Menschen sind vielfach der Angsterzählung und Angsterzeugung erlegen und haben sich widerstandslos der Regierungspolitik untergeordnet. Um nicht ganz in der Bedeutungslosigkeit zu verschwinden und eine eigene Rolle in der „Pandemie“ zu spielen, haben sich viele von ihnen zu den besten Gesundheitsschützern der Nation aufgeschwungen. Sie haben die bürgerliche Regierung energisch kritisiert, dass sie zu lasche Gesetze und Regeln verordne und damit die „Massen“ nur unzureichend vor der gewaltigen Gefahr schütze. Konsequenz daraus war die Forderung nach einer gemeinsamen europäischen Zero(Null)-Covid-Politik.

Das Virus ausrotten zu wollen, ist eine schon fast größenwahnsinnige Variante der Pandemie(-Bekämpfung.

Die Null-Covid-Forderung wurde selbst von unserer repressiven Regierung nicht erfüllt, aber ein anderes „Geschenk“ der „Linken“ wurde von den Regierungsparteien) dankbar aufgegriffen. Die Linke war es, die sich der zuerst kleinen und zaghaften Kritik der Straße energisch entgegensetzte und sie von Anfang an als faschistisch und antisemitisch bezeichnete. Damit gab sie der bürgerlichen Politik und den bürgerlichen Medien die Steilvorlage, wie der wachsenden Protestbewegung in diffamierendster Weise zu begegnen sei.

Von nun an galt: wer protestiert steht unter dem Einfluss faschistischer Kräfte.

Das übertreibt den Einfluss von Faschisten auf die immer breiter werdende Protestbewegung massiv, lässt aber gleichzeitig deren Einflussnahme ungehindert zu, da diese „Linke“ sich den Faschisten nicht inhaltlich entgegenstellt, sondern sich der Aufklärung versagt. Dagegen gefällt sie sich in dubiosen breiten Bündnissen auch mit den offensten Vertretern des Monopolkapitals zur angeblichen Verteidigung „unserer“ Demokratie gegen die rechte Gefahr. So ist diese „Linke“ selbst nach rechts hin offen. (…)

Analyse der Tatsachen

Dem kann nur mit der nüchternen Analyse der bekannten Tatsachen begegnet werden:

1. Das Todesszenario hat sich nicht bewahrheitet.

Corona ist eine ernste Krankheit, aber im Bereich einer schweren Influenza-Epidemie. Wenn man unterstellt, dass durch die Zählweise „ an und mit Corona gestorben“ die gezählten Toten verdoppelt wurden, nähern sich die Zahlen einer sehr schweren Influenza-Saison an. Besonders betroffen waren und sind die älteren Menschen. Sie besonders zu schützen ist notwendig. Deswegen sind nicht alle Schutzmaßnahmen zu verwerfen. Eine große Übersterblichkeit, bezogen auf die gesamte Gesellschaft, gab es nicht. Auch die Krankenhäuser und Intensivstationen waren nie am Limit.

2. Die Lockdown-Politik war völlig überzogen.

Sie hat auch nicht bewirkt, dass sich die Mortalität in Grenzen hielt, wie jetzt oft gerne behauptet. Deswegen bleibt der Verweis auf Schweden enorm wichtig. [9] Schweden hat eine Mortalität, die nah an unserer liegt, obwohl Schweden auf strenge Lockdown-Maßnahmen verzichtete. Gegenüber Spanien, Italien, Frankreich, Ländern mit sehr harten Lockdown – Maßnahmen, kam die schwedische Bevölkerung besser durch die Pandemie. Deren Mortalität ist deutlich höher. Das mag natürlich auch andere Gründe haben, beweist aber, dass die Lockdown-Politik die Mortalität nicht entscheidend eingegrenzt hat.

3. Es ist an der Zeit nüchtern Bilanz zu ziehen,

welche negativen Folgen die Lockdown-Politik hatte. Ausgehend von den offiziellen Zahlen, ist aufzuzeigen, welche Schädigungen an Leib und Leben die Impfungen hervorbrachten, wobei jetzt schon gesagt werden kann, dass die neuen Impfstoffe weit mehr negative Folgen hatten als alle bisherigen Impfstoffe gegen Atemwegserkrankungen. [10]

Es ist zu zeigen, wie viel schwere Schäden die Aufschiebung von Arzt- und Klinikbesuchen aufgrund der allgemeinen Angsterzeugung und die daraus folgenden Verschiebungen dringender Behandlungen und Operationen hatte.

Es ist zu zeigen, welche Folgen die Corona-Politik für die Psyche der Bevölkerung hatte. Das zeigte sich deutlich in der Zunahme von Depressionen, Burn-out-Symptomen, von Selbsttötungen und verstärkter Nachfrage nach psychotherapeutischer Hilfe. Besonders ist zu untersuchen, welche Folgen die Schulschließungen für Kinder hatten.

Es ist zu zeigen, welche Folgen die weltweite Corona-Hysterie für die Menschen ärmerer Länder hatte. Oxfam und andere haben schon früh darauf hingewiesen, dass gut 120 Millionen Menschen infolge der sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen der

Corona-Pandemie an den Rand des Verhungerns gebracht werden könnten und dass die Zahl der an Hunger Sterbenden täglich 12.000 erreichen könnte. Damit überstiege die Zahl der an Hunger Gestorbenen die Zahl der an und mit Corona Gestorbenen bei weitem.

4. Es ist zu zeigen, welche negative Folgen die Corona-Politik für die Weltwirtschaft zeitigte.

Die Gesamtverschuldung des deutschen Staates ist abzuschätzen und die Folgen für die Sozialpolitik sind zu benennen. Auch die internationale zunehmende Verschuldung ist aufzuzeigen und darin besonders die sich weiter vertiefende Kluft zwischen der Reichen und armen Ländern.

5. Es ist zu zeigen, dass Corona weltweit eine Krankheit der Armen ist.

Armut, Mangelernährung, miserable Wohnverhältnisse zusammen mit schlechter oder fast ausbleibender medizinischer Versorgung bilden das Einfallstor jeder Pandemie.

6. Zu zeigen ist zuletzt, wer die ökonomischen Gewinner der Krise sind

und welche Tendenzen der kapitalistischen Entwicklung sich durch die Krise beschleunigt durchsetzen.

Die Corona-Politik wird uns noch lange beschäftigen. Nehmen wir die Aufgaben wahr. Für Spekulationen und Spinnereien haben wir keine Zeit. Überzeugen können nur Fakten.

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