Der Anschlag aus Sicht eines Spieltheoretikers

Politik ist kein Spiel, aber sie folgt in vielen Bereichen den Regeln der Spieltheorie, zumindest dort, wo es auf Taktik und vorausschauendes Handeln ankommt – die Spieltheorie und Kybernetik ist da schon sehr weit. Selbst in den 80ern, als ich noch Informatik studierte, konnte man mit kybernetischen Modellen bemerkenswerte Analysen durchführen und recht genaue Voraussagen treffen.

Hier eine Analyse des Pipeline-Anschlages aus Sicht des Spieltheoretikers Prof. Dr. Rieck:

Meine Meinung dazu:

Um eine Marke zu setzen (Signaling Theorie), hätte Russland sich sehr wahrscheinlich nicht genau den Ort in der Ostsee ausgesucht, wo es nur so von Nato-Einheiten wimmelt, da gäbe es risikofreiere Zonen. Vor allem wäre Russland dann ja auch daran interessiert, dass der Schaden wieder behoben werden kann, auch das spricht gegen die Russen als Täter.

Auch die russische Opposition wäre an einem dauerhaften, nicht reparablen Schaden kaum interessiert, denn sollte sie an die Macht kommen, würde sie ja die Einnahmen durch die Pipelines dringend brauchen!

Die USA sind für mich der wahrscheinlichste Kandidat. Natürlich versuchen sie es auf Russland zu schieben, so wie sie all ihre Verbrechen immer versucht haben, auf andere zu schieben (Vietnam, Korea, Kosovo, 9/11, Afghanistan, Irak, Libyen, Syrien).

Möglich wäre auch Polen, denn die können jetzt ihr teures Norwegen-Gas noch teurer an Deutschland verticken, was für sie wiederum die Kosten fürs Norwegen-Gas reduziert.

Die Ukraine halte ich für ausgeschlossen. Der Ukraine nützt nur ein starkes Deutschland, kein angeschossenes. Will ich die Kuh erfolgreich melken, muss ich sie gut behandeln 😉

Neben Polen könnte auch Dänemark ein besonderes Interesse an der Zerstörung der Pipelines gehabt haben. Dänemark will mit seiner im Bau befindlichen Energy-Island in der Nordsee zum größten Stromexporteur Nordeuropas werden. Und im Schatten des Ukraine-Krieges konkurrierende Pipelines zu sprengen, noch dazu, wenn man das dann Russland zuschieben kann – ja einfacher geht’s nicht. Und wo wurden die Pipelines gesprengt? Nicht vor Finnland, was für Russland das Einfachste gewesen wäre, auch was Reparaturen betrifft, sondern vor Dänemark.

Die Folgevideos dazu, von Prof. Dr. Rieck: