Politologe Wladimir Sergijenko über das Nazi-Battalion Asow und das Mariupol-Ultimatum

Im folgenden Interview wird der Politologe Wladimir Sergijenko zur aktuellen Lage in der Ukrainischen Hafenstadt Mariupol befragt. In Mariupol sind im Komplex „Azovstal“ ca. 2500 Elite-Soldaten des rechtsradikalen Asow-Battalions eingeschlossen.

Der Ukrainische Präsident Selenskyj hat Asow jahrelang geduldet und sie, ohne einzugreifen, einen Sniperkrieg gegen die Russische Bevölkerung im Donbass führen lassen, mit über 10.000 Toten. Dem Anführer des Bruder-Battalions „Rechter Sektor“, Dimitro Kozjubailo, verlieh Selenskyj 2019 die Auszeichnung „Held der Ukraine„. Kozjubailo’s Regiment ist ebenfalls für zahlreiche Morde bekannt.

Russland hatte dem Asow-Battalion in Asovstal ein Ultimatum gestellt. Wer sich ergibt, bleibt am Leben wer nicht, muss damit rechnen getötet zu werden. Nazis hin, Nazis her – keiner sollte getötet werden. Aber anstatt dass Selenskyj zur Kapitulation des Asow-Battalions aufruft, oder den Komplex militärisch verteidigt (was zugegeben sehr dumm wäre), tut er gar nichts!

Das Asow-Battalion wird das als Verrat werten, denn sie waren acht Jahre lang Selenskyj’s schlecht bezahlter Schlägertrupp. Und in Mariupol sitzt nur die Elite dieses Battalions. Im Rest der Ukraine sind noch tausende, kampferprobte und bestens ausgerüstete (auch vom Westen), paramilitärische Asow-Kämpfer unterwegs, die sich dann gegen Selenskyj wenden könnten.

Sergijenko spricht das so direkt nicht aus, aber es ist zwischen den Zeilen klar rauszuhören, dass Selenskyj’s Versagen in Mariupol die Gesamtlage ändern könnte – auch innenpolitisch.